Wer dankbar sein kann, hat mehr vom Leben. Wer Dank ausdrücken kann, lässt auch andere mehr vom Leben haben.
Der Dank an Gott (oder ans Schicksal) ist der Urdank für alles, wofür man nichts kann. Gerne brauchen wir ihn, wenn wir Glück gehabt haben: «Gott sei Dank, dass nichts passiert ist!» oder «Gott sei Dank, dass wir uns damals begegnet sind!»
«Uns sei Dank» ist das Gegenstück zu «Gott sei Dank». Wenn wir gemeinsam mit Familie, Freunden oder Mitarbeitern etwas erreicht haben, ist das schön. Wenn wir dafür danken, wirds noch schöner. Unser Dank für das Erreichte gibt Zuversicht für kommende Vorhaben.
Der Mitarbeiter wird durch Dank positiv stimuliert. Er will sich neuen Dank holen, weil das gut tut. Diese nicht monetäre Wertschätzung ist von höchstem Wert, wenn sie von Herzen kommt. Ist sie Taktik, fällt sie durch.
Drücken Sie Ihrem Kunden Dankbarkeit dafür aus, dass er Sie herausfordert, Ihr Bestes zu geben. Seien Sie dankbar dafür, dass Ihr Kunde einen Beitrag dazu leistet, dass Sie Ihre Mitarbeiter und deren Familien ernähren können.
Je qualifizierter der Dank an den Kunden ist, desto wertvoller ist er. «Wir danken Ihnen für die angenehme Zusammenarbeit» ist eine Floskel, die wenig Positives bewirkt.
Sagen Sie lieber: «Ihre permanente Forderung, Dinge noch besser zu tun, nervt uns zwar manchmal – aber insgesamt kommen wir so gemeinsam immer wieder ein paar Schrittchen vorwärts.» So fühlt sich der Kunde persönlich angesprochen. Dies stimuliert ein produktives Wohlgefühl und eine weitere Stärkung der Bindung.
«Gott sei Dank» drückt nicht unsere religiöse Gesinnung aus, sondern die bescheidene und geerdete Einsicht, dass nicht immer alles in unseren Händen liegt. Die Dankbarkeit für das, was wir erreicht haben, und für das Quäntchen Glück, das es dafür gebraucht hat, gibt uns Zuversicht für das, was kommt. Sie gibt uns auch die nötige Gelassenheit, nach Fehltritten unbeirrt ans gute Ende zu glauben.
Geniessen Sie die Stärkung Ihrer Dankeskraft, indem Sie vor dem Einschlafen zwei Fragen beantworten:
1. «Wofür bin ich hier und jetzt dankbar?»
2. «Wem danke ich morgen?»
Thomas Rychiger