Liebe Leserin, lieber Leser
Wer kennt dies nicht? Eine schwierige, für die Zukunft wesentliche Entscheidung steht an und man weiss nicht, welche Weggabelung man nehmen soll. Ein Dilemma – und alle Entscheide haben Vorteile, aber auch Nachteile. Es ist naheliegend, solche Entscheide aufzuschieben oder gar nicht darüber zu entscheiden. In wirtschaftlichen oder rechtlichen Belangen ist es nicht ratsam, seinen Gestaltungsraum von vornherein aufzugeben. Man sollte sich mit den Themen und Fragen auseinandersetzen und aktiv seine Zukunft gestalten. Weiser Rat von entsprechenden Fachleuten sollte sinnvoll in die eigenen Überlegungen einbezogen werden.
Solche Fachleute sind Treuhänder und Treuhänderinnen. Die Kunden erwarten von Fachleuten eine sorgfältige und umfassende Analyse und Lösung ihrer Anliegen. Die Aufgabe des Treuhänders oder der Treuhänderin besteht gemäss Auftragsrecht in der sorgfältigen Erledigung des Auftrags. Die Auftragsanalyse ist ein wichtiger Teil der Lösung und ist deshalb vom Kunden auch zu entschädigen. Klassische schwierige Kundenfragen aus dem Treuhandwesen sind zum Beispiel der Entscheid «Rente oder Kapital» bei der Pensionierung oder die Wahl zwischen einer «Festhypothek» versus einer Hypothek mit variablem Zinssatz.
Wir Treuhandfachleute haben eine sehr wichtige Aufgabe als Begleiter unserer Kunden in der Erarbeitung von Varianten und Optionen. Unsere Aufgabe ist es aber keinesfalls, für den Kunden zu entscheiden. Der Entscheid hat immer durch den Kunden zu erfolgen.
Mit sachlicher, umsichtiger und sorgfältiger Abklärung und entsprechenden Vorbehalten bezüglich Annahmen und Auftragsgrenzen können Dilemmata ohne Haftungsrisiken durch den Treuhänder und die Treuhänderin gelöst werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele interessante Fragestellungen mit Dilemmata.
Christian Beringer