Rückläufige Kandidatenzahlen haben die Trägerorganisation dazu bewogen, das Prüfungsreglement erneut anzupassen. Die Analyse hat insbesondere ergeben, dass Vertiefungsgebiete in der Praxis gar nicht mehr so gefragt waren. Gestört hat man sich auch am zweijährigen Prüfungsrhythmus.
Die Analyse hat aber auch die positiven Seiten der Steuerexperten-Weiterbildung aufgezeigt. So ist sie die einzige allumfassende Praxisausbildung im Bereich Steuern in der Schweiz. Hervorgehoben wird im Speziellen die auf einem Berufsbild basierende, praxisbezogene Ausbildung sowie die getrennt von der Schulung durchgeführte Prüfung unter eidgenössischer Aufsicht, welche eine hohe Bildungsqualität garantiert.
Die Trägerorganisation hat beschlossen, das Prüfungsreglement attraktiver auszugestalten.
Folgende Änderungen wurden vorgenommen:
- Rückkehr zum Generalisten durch Abschaffung der Vertiefungsgebiete
- Wechsel auf den einjährigen Prüfungsrhythmus
- Wiedereinführung des Kurzreferates zur Erhöhung der mündlichen Kompetenzen.
Die Steuerexpertenprüfung basiert weiterhin auf zwei Teilen: einer Modulstufe, in welcher das Basiswissen vermittelt und nach einem Jahr geprüft wird, und der Diplomstufe. Die Modulprüfungen sind allesamt schriftliche Klausurarbeiten und dauern jeweils 90 Minuten. Geprüft werden die nachfolgenden sechs Module: Steuern natürlicher Personen, Unternehmenssteuerrecht, Interkantonales und internationales Steuerrecht, Mehrwertsteuern, Betriebswirtschaftslehre und Recht. Die Diplomprüfung ist unterteilt in eine Diplomarbeit, eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Die Abschlussprüfung gliedert sich gemäss Tabelle.
Arbeitgeber kennen das Renommé des Steuerexpertentitels und die breite Anerkennung der Steuerexpertenkompetenzen. Sie wissen auch die umfassenden, qualitativ hoch stehenden Fertigkeiten von eidg. geprüften Steuerexperten zu schätzen. Im rasant wachsenden Wildwuchs von Ausbildungswegen an unterschiedlichsten Institutionen weiss der Arbeitgeber um die Qualität eines einzigen schweizweit gültigen Titels.
Die Änderungen im Prüfungsreglement machen Ausbildung und Titel noch begehrenswerter.
(Bruno Käch und Orlando Rabaglio, TREUHAND|SUISSE, www.treuhandsuisse.ch)
