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Sind Sie auf Ihrem Fachgebiet eine anerkannte Grösse? Gelten Sie in ­Ihrem Unternehmen als nahezu unfehlbar? Dann ist es höchste Zeit, dass Sie Ihr Licht mal unter den Scheffel stellen.

Title
Überkönnen
Level
3
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Sie sind in Ihrem Unternehmen auf Ihrem Fachgebiet die unbestrittene Nummer eins. Das ist schön so. Sie können alles, worauf es ankommt, ein klein wenig, aber deutlich erkennbar besser als Ihr Gegenüber. Das macht Sie erfolgreich. Für diese Positionierung haben Sie Jahre investiert. Das verdient einen kräftigen Applaus. Und es beinhaltet eine grosse Gefahr.

Ihr rascher Durch- und Gesamtblick beeindruckt und kann Ihre Partner (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) erdrücken. Ihre anerkannte Expertise bringt vorwärts und kann bremsen. Ihr Erfolg begeistert und kann frustrieren. Ihr Überkönnen kann seine Schattenseiten haben. Die offengelegte Lücke zwischen Ihnen und Ihrem Umfeld kann schmerzen.

Title
Unterwollen
Level
3
Text

Der Schmerz der Lücke kann leicht zu Unterwollen führen. Ihr Mitarbeiter wäre zwar talentiert, sieht sich aber mit einer Person konfrontiert, die immer ein wenig besser zu sein scheint. So will der Mitarbeiter (unbewusst) nicht eigenverantwortlich Topleistung erbringen, sondern Ihnen so zudienen, dass Sie vollenden und veredeln müssen, was noch nicht ganz stimmt.

Das kann aber nicht Perspektive und Ausrichtung einer Fachkraft mit Talent sein. Sie verlässt Sie deshalb zu früh oder pendelt sich im Mittelmass ein und lässt ihr Talent verkümmern. Das Interessante: Sie können bestens damit leben, weil es alle anderen auch so geschehen lassen. Das Interessantere: Sie können auf lange Sicht Differenzierung zu allen anderen schaffen, wenn Sie es bei sich nicht so geschehen lassen.

Title
Gemeinsam können und wollen
Level
3
Text

Die Talente Ihres Mitarbeiters können Sie je länger, je besser nutzbar machen, wenn Sie es schaffen, Ihre eigene Erwartung je länger, je besser zu steuern. Reduzieren Sie Ihre Erwartung an Menge und Perfektion und erhöhen Sie jene an Qualität und Eigenverantwortlichkeit.

Der Mitarbeiter darf auch einmal scheitern. Sie dürfen aber nicht darin nachlassen, die Erfüllung Ihrer hohen Erwartung an Qualität und Eigenverantwortlichkeit zu fordern. Das wirkt auf Schwache abstossend und auf Starke bindend. Stellen Sie Ihr Licht unter den Scheffel und leuchten Sie Ihren Starken den Weg zu mehr Exzellenz.

Thomas Rychiger

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