Issue
Category
Authors
Content
Text

Religion und Politik sind heisse Eisen. Wie reagieren wir auf Kunden, die uns mit einem heissen Eisen aufs Glatteis führen? Lesen Sie ein paar Gedankenanstösse für Ihren Tanz auf dem Glatteis.

Kunden wollen nicht immer bloss übers Geschäft reden. Das ist gut so und vertieft die Bindung. Heikel wird es, wenn der Kunde sich seine extreme Haltung zu einem heissen Thema von Ihnen bestätigen lassen will. Dazu stellen Sie sich bildlich vor, was heisse Eisen auf dem Glatteis bewirken können.

Lesen Sie je eine Situation zu den heissen Eisen Religion und Politik mit möglichen Reaktionen darauf. Nehmen Sie die Gedanken­anstösse mit und denken Sie bei Ihrem nächsten Tanz auf dem Glatteis ­daran.

Title
Religion
Level
3
Text

«Da muss man schon an Gott zweifeln, wenn man sieht, wie viel Elend er auf dieser Erde zulässt.»

Solche Aussagen können von einem gläubigen Menschen kommen, der Sie testweise auf das Atheismus-Glatteis führt. Ihr Gegenüber könnte aber auch ein Atheist sein, der Ihren Applaus sucht.

Ihre Reaktion: «Finden Sie nicht, dass wir Menschen alles bekommen haben, was wir brauchen, um das Elend zu beenden?»

Zwei Fokus-Punkte:

  1. Eine Gegenfrage zur Ermittlung der Haltung des Gegenübers ist die Notwehr-Waffe gegen heisse Eisen auf dem Glatteis.
  2. «Wir Menschen haben alles mitbekommen.»: Das hört der Atheist als Absage an Gott und der Gläubige als Danksagung an Gott.
Title
Politik
Level
3
Text

«Blocher hat schon sehr viel bewegt, finden Sie nicht auch?»

Auch hier kann man nicht direkt aus der Frage ableiten, auf welcher ­Seite der Herausforderer steht.

Ihre Reaktion: «Viel Wachstum und die Zahlen immer im Griff. Er hat sicher gute Treuhänder.»

Zwei Fokus-Punkte:

  1. Im Zentrum steht hier die Kurve zum unternehmerischen Thema zurück, über das Sie lieber sprechen würden.
  2. Der Blocher-Freund versteht dies als Kompliment für den Unternehmer Blocher, der Blocher-Feind freut sich über die Kurve weg vom Politiker.
Title
Haltung zeigen
Level
3
Text

Als souveräne Persönlichkeit seufzen Sie natürlich und sagen: «Ich sage immer, was ich denke!» Das ist gut so. Das gilt auch für die Beispiele oben. Äussern Sie ruhig, was Sie denken, aber bitte nicht immer alles, was Sie denken, und nicht immer so, wie Sie es denken. Bestimmen Sie mit der Steuerung Ihrer Gedanken und Äusserungen selbst, wie Sie Haltung zeigen. Damit verlieren Sie nicht an Glaubwürdigkeit, können aber an Fokus und Marktwert gewinnen.

Thomas Rychiger

Date