Liebe Leserin, lieber Leser
Wir haben das Glück, einen spannenden und abwechslungsreichen Beruf auszuüben, dank dem wir tagtäglich in Kontakt mit unseren Mitmenschen stehen. Wir beraten, übermitteln, machen Sachlagen verständlich, konsolidieren, entwickeln und bleiben dabei immer noch am Lernen. Bei all dem dürfen wir einfach nicht vergessen, auch ein bisschen Zeit für uns einzuplanen.
Die Entwicklung der Kommunikationsmittel, das schier unendliche Angebot an Konsumgütern, das Gefühl, dass alles möglich und greifbar nahe ist, all dies zieht uns in eine unendliche Spirale, in der die Zeit scheinbar immer knapper wird. Es bleiben so viele neue Horizonte zu entdecken, so viele Leute zu treffen, so viele Sportarten oder Tätigkeiten auszuüben, so viele Gadgets zu kaufen, die uns das Leben leichter machen oder uns Zeit sparen sollten … Wir leben in einem steten Wirbelwind, der uns dermassen in die Zukunft trägt, dass wir nicht in der Lage sind, den Augenblick gebührend zu schätzen.
Es handelt sich dabei nicht um die Bedürfnisse, die uns die Gesellschaft aufschwatzt oder aufzwängt, sondern um diejenigen, die uns wirklich Freude bereiten: weniger langweilige Einladungen, weniger zwingende Verpflichtungen und stattdessen das Glück, auswählen und ein bisschen egoistisch sein zu dürfen. Wählen wir doch zwischen tun oder nicht tun! Weigern wir uns doch, das Leben anderer nachzuahmen! Daraus wird vielleicht eine Mahlzeit oder eine kleine Reise «en amoureux», eine Wanderung in den Bergen oder am See, die erste oder zweite Lektüre eines Buches, ein Besuch im Thermalbad oder ein Opernabend, ein Porträt auf einem Skizzenbüchlein! Wie auch immer, es wird nach Lust und Laune sein. Doch Achtung: Vergessen Sie nicht, Ihr Handy auszuschalten, damit Sie den Augenblick noch besser geniessen können.
Ich wünsche Ihnen, dass das Jahr 2014 es Ihnen ermöglicht, mehr Zeit für sich und Ihre Familie aufzuwenden. Jeder Augenblick, der vergeht, ist einzigartig und sollte entsprechend gewürdigt werden.
Armelle Godichet