Hören Sie auf mit schriftlichen Sprachnachrichten. Machen Sie sich nicht Ihre Finger krumm. Bringen Sie Ihre Zunge in Schwung.
Seit Ihrem ersten Schrei äussern Sie sich mit Ihrer Stimme. Es ist die ursprünglichste, echteste Art, sich auszudrücken. Also tun Sie es!
Sagen Sie, was Sie wollen, und lassen Sie das Schreiben bleiben. Hören Sie achtsam zu. Beobachten Sie Ihr Gegenüber. Öffnen Sie sich und nehmen Sie auch das wahr, was weit über die verbalen Inhalte hinausgeht.
Denn wer einem Menschen gegenübersitzt, nimmt viel mehr wahr als Worte. Die Tonlage, das Sprechtempo, die Lautstärke – alles trägt zur Aufnahme der Inhalte bei. Und es sprechen auch die Augen, die Hände, der ganze Körper. Dieses Schauspiel kann die Inhalte bestätigen oder infrage stellen.
Hören und Reden – das ist ein Festival für die Sinne. Wie armselig sehen da die schriftlichen Nachrichten auf allen Kanälen aus! Das Gespräch Auge in Auge ist die schönste und meist auch die produktivste Form der Kommunikation.
Auch wenn nicht ganz alle Sinne beteiligt sind, kann das Telefon eine gute Art des Hörens und Redens sein. Es ist nicht das Gleiche wie das Gespräch Auge in Auge, geht aber deutlich über das Schriftliche hinaus:
Sie hören den Ton, Sie nehmen Zögern wahr, Sie können nachfragen und sich innerhalb kürzester Zeit absichern, ob Sie alles so verstanden haben, wie es gemeint ist. Es gibt viel mehr Sicherheit, am Telefon zu einer Übereinstimmung zu kommen, als diese auf dem schriftlichen Weg zu erreichen.
Etwas Schriftlichkeit braucht es dann doch zur Absicherung des Besprochenen: Halten Sie in wenigen kurzen Sätzen fest, was Sie verstanden und vereinbart haben.
Achten Sie beim Schreiben auf professionellen Stil mit persönlicher Note. Was heisst das?
Schreiben Sie eine Anrede und ein Grusswort. Ordnen und nummerieren Sie die entscheidenden Punkte nachvollziehbar logisch. Bitten Sie höflich um etwas und danken Sie für das, wofür Sie dem Adressaten dankbar sein können.
Und schreiben Sie wieder einmal von Hand. Schreiben Sie eine Karte oder einen Brief. Das kommt in jeder Hinsicht besser an, als Sie erwarten.
Ob Sie reden oder schreiben: Was Ihre Handschrift trägt, prägt sich ein.
Thomas Rychiger