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Liebe Leserin, lieber Leser

Vielleicht geht es Ihnen auch so: Das Jahr 2013 ist bereits zu einem guten Teil verstrichen und man fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Die Monate sind derart schnell vergangen, dass das Jahr gerade eben erst begonnen zu haben scheint, die Tage aber bereits wieder kürzer werden. Andererseits dehnen sich Minuten zu Stunden, wenn die nächste S-Bahn erst in zehn Minuten kommt.

Untersuchungen belegen: Folgen viele Ereignisse schnell aufeinander, dann wird die dabei vergangene Zeit als kurz empfunden. Physikalisch gleich lange, ereignislose Zeiträume, die mit Routinearbeiten oder Warten gefüllt sind, werden dagegen als lang wahrgenommen.

Im Rückblick auf solche Zeitabschnitte kehrt sich das Empfinden aber um. Aktive Phasen werden als lang empfunden – wenn so viel passiert ist, muss auch die verstrichene Zeit relativ lang gewesen sein. Und umgekehrt: Ist nicht viel passiert, erscheint auch die Zeit kurz, weil ja auch nicht viel zu tun war.

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Warum Jahre rasen und Sekunden schleichen.
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Aber kommt es Ihnen nicht auch so vor, dass die Zeit umso schneller vergeht, je älter man wird? Psychologen erklären dies damit, dass die biologische innere Uhr des Menschen mit zunehmendem Alter langsamer läuft, wodurch die physikalische Zeit als schneller empfunden wird.

Nun könnte man behaupten, dass, wenn man sich ein langes und erfülltes Leben wünscht, man dieses lediglich mit vielen Aktivitäten – beruflich und privat – füllen muss. Wie wir alle wissen, kann dies mit den verschiedensten Risiken behaftet sein. Schon der römische Dichter Horaz rät zum «goldenen Mittelweg», der ja bei den unterschiedlichsten Dingen eine gute Entscheidung sein kann.

Andrea Vogel

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