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Liebe Leserin, lieber Leser

«Kennst du jemanden, der eine Stelle sucht? Diplom oder min­destens Fachausweis, das ist Voraussetzung!»

Sicher ist Ihnen diese Situation bekannt. Die Mitarbeitersuche ist ein extrem schwieriges Unterfangen, dies vor allem dann, wenn der Mitarbeiter eine eierlegende Wollmilchsau sein soll. Aber müssen es denn immer Experten und Expertinnen sein? Wäre es nicht besser, bei den beruflichen Anforderungen ein wenig zurückzustecken und dafür mehr Gewicht auf Persönlichkeit, Engagement, Willen zu legen? Sich gute berufliche Kenntnisse anzueignen scheint mir bedeutend einfacher, als mangelhafte persönliche ­Eigenschaften zu verbessern. Unsere Tätigkeit ist einem stetigen Wandel unterworfen, einem Wandel, dem nur derjenige folgen kann, der immer wieder an sich arbeitet, sich für Veränderungen interessiert, sich weiterbildet. Sei es ein Einsteiger oder Experte.

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Wenn die Experten nicht zu uns kommen, dann machen wir sie halt selber!
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Wo ist denn der Unterschied? Beim Nachwuchs, egal welchen Alters, haben wir die Möglichkeit, Wissen, Erfahrung und die persönliche Auffassung des Berufes einzubringen und weiterzugeben. Kurz, wir können und dürfen jemanden etwas lehren, ihn formen. Natürlich zahlt sich das alles nicht sofort aus. Die Chance aber, dass eine im Betrieb ausgebildete Person auch bleibt, sich mit der Firma identifiziert und den Karren mitzieht, die scheint mir sehr gut. Versuchen wir doch bei einem Mitarbeiterabgang zu über­legen, ob die entstandene Lücke nach sicher notwendigen organisatorischen Änderungen nicht auch mit einem Lernenden oder ­einer Wiedereinsteigerin gefüllt werden kann. Geben wir dem Nachwuchs und insbesondere den Jungen auch eine Chance. Sie werden es uns danken.

Hans Peter Bischof

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