Liebe Leserin, lieber Leser
Längst schon gehört die konsequente Nutzung des Internets zu unserem Alltag. Schätzungen zufolge waren 2016 weltweit bereits über 6 Milliarden Geräte ans Internet angeschlossen; bis ins Jahr 2020 sollen es rund 20 Milliarden sein.
Es gibt mittlerweile 5,9 Millionen Internetnutzer in der Schweiz, nur noch 10,6 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen das Internet nicht. Selbst bei den über 50-jährigen lebt nur noch knapp ein Viertel offline. Die Internetdurchdringung hat bei den 14- bis 29-jährigen sogar nahezu 100 Prozent erreicht. Und auch im Berufsalltag ziehen allmählich die sogenannten «Digital natives» ein, die eine Welt ohne Internet gar nicht mehr kennen.
Durch die zunehmende Digitalisierung vor allem repetitiver Geschäftsprozesse scheint die Treuhandbranche besonders betroffen zu sein, sodass in gewissen Fällen ein gewichtiger Umsatzanteil völlig wegfallen wird. So wird das Thema Digitalisierung von Berufsangehörigen als eine der grössten Herausforderungen in naher Zukunft gesehen.
Fakt ist, dass der umsatzstärkste Anteil im Treuhandgeschäft im Bereich Buchführung liegt. Die Umfrage der FHS St. Gallen belegt dies. Die Umfrage sagt aber auch aus, dass die Entwicklung des Gesamtumsatzes insgesamt leicht angestiegen ist, obwohl im Vergleich zum Jahr 2002 der Umsatz im Buchführungsbereich um 13 % gesunken ist.
Die Digitalisierungsumstellung ist bei vielen Treuhandfirmen bereits schon passiert: Verschiedene Applikationen werden eingesetzt, um Geschäftsprozesse effizienter abzuwickeln.
Der digitale Wandel hat das Potenzial, die Art und Weise der Dienstleistungserbringung in der Treuhandbranche fundamental zu verändern. Wie bei allen Veränderungsprozessen verlangt dies nach einer Digitalisierungsstrategie im Unternehmen. Wichtige Stichworte hierbei sind unter anderem Datensicherheit und -schutz, gesetzliche Regelungen zur Aufbewahrung und zur Buchführung oder zu den elektronischen Signaturen, aber auch die Entwicklung und Lizenzierung von Software.
Die digitale Transformation wird – wie bei anderen Berufsbildern auch – nachhaltige Auswirkungen auf das Berufsbild sowie auf die Ausbildung im Treuhandberuf haben.
Die Digitalisierung kommt nicht – sie ist schon da, und zwar mit oder ohne uns.
Andrea Vogel