Liebe Leserinnen, liebe Leser
Zu Beginn meines Jus-Studiums sagten mir mehr oder weniger gutgesinnte Leute, die Juristerei öffne sehr viele Türen, man dürfe sich nur nicht darauf beschränken. Nachdem ich in die Treuhandwelt Eingang gefunden hatte, dachte ich mir, auch die Buchhaltungspraxis führe zu allem Möglichen, sofern man den Weitblick behält. Und darin besteht ganz klar der Reiz jedes Berufes: in der Lage sein, seine beruflichen Umgebung zu verlassen, anderen Lösungsansätzen gegenüber offen zu sein, Empathie für die Konzepte und Ansichten anderer zu zeigen. Wie spannend ist es doch, Menschen voller Leidenschaft für ihren Beruf oder für die Kunst zu treffen, die uns den buchhalterischen oder juristischen Aspekt ihrer Tätigkeit aufzeigen und die von uns nicht nur rationale und professionelle Ansätze erwarten, sondern auch ein gewisses Interesse an dem, was sie tun, an ihren Leidenschaften!
Und da die Menschen, mit denen man zu tun hat, in der Regel nicht nur berufliche Leidenschaften haben, kann man mit ihnen auch andere Vorlieben teilen. Für mich war 2010 einmal mehr – und dies seit Jahren – das Jahr des Dmitri Schostakowitsch, für mich und Gleichgesinnte der bedeutendste Komponist des zwanzigsten Jahrhunderts. Das war auch generell das Jahr der russischen Musik. 2011 wird für mich das Jahr des estnischen Komponisten Arvo Pärt, der im letzten September seinen 75. Geburtstag gefeiert hat. Dies ist das Omega der klassischen Musik für alle Anhänger seines umfangreichen Werks. 2011 wird auch das Jahr von Ernest Hemingway sein, der vor genau 50 Jahren gestorben ist. Eine gute Gelegenheit, «The Old Man and the Sea» zu lesen oder wieder einmal zu lesen, ein Buch voller einfachster Wahrheiten, die aus einem einfachen Menschen einen wertvollen Menschen machen. Wie faszinierend ist es auch, unglaublich schöne Bilder unserer Erde zu sehen. Da wären zum Beispiel: der Film «Océans» von Jacques Perrin sowie die Serie «Planet Erde» der BBC! Oder die Spezialitäten aus dem Weinberg, beschrieben in der der Gegend eigenen Sprachmelodie – sie vermögen mich immer wieder zu begeistern. Und dann gibt es noch Lissabon, Porto, Madrid, Toledo und andere Städte mehr, die wir besuchen wollen, weil uns der eine oder der andere Kunde auf den Geschmack gebracht hat … Die Arbeit ist spannend, wenn man hin und wieder über den Tellerrand hinausschaut!
Pascal Montavon