Liebe Leserin, lieber Leser
Das Editorial der ersten Ausgabe einer Zeitschrift im neuen Jahr ist üblicherweise den guten Vorsätzen und den Verpflichtungen sich selbst und anderen gegenüber gewidmet. Auch ich will dies nicht versäumen. Ich lade Sie deshalb herzlich ein, sich zu fragen, was Sie im täglichen Umgang mit Ihren Angehörigen und im Berufsleben gegenüber Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Kunden verbessern können. In meinen Augen ist die passive und aktive Öffnung seiner selbst etwas, wo man sich immer verbessern kann. Es ist vielmehr sogar eine Lebensaufgabe.
Sich – passiv – entdecken zu lassen und – aktiv – anderen den Zugang zu uns geben zu können, erlaubt es unserem Gegenüber, uns besser zu verstehen, uns besser einzuschätzen, und ermöglicht es wahrhaftig, unsere Beziehungen zu bereichern. Manchmal erliegen wir dem Charme von Personen, die spannend über sich selbst sprechen können, ein anderes Mal bewundern wir solche Menschen, die uns an ihren Interessen, ihrem Können, ihren Eindrücken, ihren Zweifeln, ihrer Begeisterung teilhaben lassen. Manchmal sind wir erstaunt, dass uns einige Menschen unerwartete Aufmerksamkeit oder Zeit schenken, bei anderen rufen wir sogar ein ausgeprägtes Interesse für unsere persönlichen Erfahrungen und unser Tun hervor und dafür, welche Bücher, Filme oder musikalischen Werke uns am Herzen liegen. Jeder dieser besonderen Momente im Leben ist ein magischer Augenblick, in welchem wir uns parallel zu unseren Näherungsversuchen passiv entdecken liessen und aktiv den Zugang zu uns selbst gegeben haben. Eigentlich ist das aktive und passive Spiel des Entdeckens eine Art Kommunikation, genauso wie Beziehungen reich an Gefühlen sind. Entscheiden wir uns doch zu Beginn dieses Jahres, die aktiven und passiven Karten zum Kennenlernen unserer Angehörigen, Kollegen, Mitarbeiter und Kunden auszuspielen.
Ihnen alles Gute – machen wir 2015 zu einem Jahr der aktiven und passiven Entdeckungen!
Pascal Montavon