Der Bundesrat hat den Bericht zu rasch wachsenden Jungunternehmen in der Schweiz zur Kenntnis genommen. Die Situation von Start-ups in der Schweiz präsentiert sich insgesamt als gut. Trotz des insgesamt positiven Befunds wird in einzelnen Gebieten Handlungsbedarf festgestellt. Dabei soll der Fokus weiterhin auf die kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen gelegt werden. Auch die Finanzierung von Jungunternehmen bleibt eine Herausforderung.
Mit der Annahme des Postulats Derder (13.4237) hat sich der Bundesrat bereit erklärt, die Analyse von rasch wachsenden jungen Unternehmen in der Schweiz zu vertiefen und dabei mögliche Schwächen aufzuzeigen und Massnahmen vorzuschlagen.
Zum ersten Mal konnten Datengrundlagen zu wachstumsstarken Unternehmen erstellt werden. Diese Daten zeichnen auch im internationalen Vergleich ein positives Bild des Schweizer Start-up-Ökosystems. Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den besten Rahmenbedingungen für unternehmerische Aktivitäten. Allerdings wird die Gründung eines neuen Unternehmens in der Schweiz weniger als gute Karrieremöglichkeit wahrgenommen als in anderen innovationsbasierten Volkswirtschaften. Die im internationalen Vergleich leicht tiefere Schweizer Gründungsquote resultiert aus eher wenigen Gründungen aus der Not – dies u. a. aufgrund der hohen Erwerbsbeteiligung, vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit und guter Verdienstmöglichkeiten in vielen Berufsgruppen.
Der Bundesrat hält in seinem Bericht fest, dass die Finanzierung für Jungunternehmen eine Herausforderung bleibt. Der Risikokapitalmarkt funktioniert insgesamt, ist aktiv und international stark vernetzt. Beim prozentualen Anteil der Risikokapitalinvestitionen am Bruttoinlandprodukt (BIP) belegt die Schweiz mit 0,044 Prozent im europäischen Vergleich den zweiten Rang hinter Finnland im Jahr 2015, liegt aber deutlich hinter den führenden Ländern wie Israel (0,383 Prozent) oder den USA (0,284 Prozent).
Neben den vielfältigen privaten und kantonalen Finanzierungsangeboten bestehen mit dem gewerbeorientierten Bürgschaftswesen, der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und dem Technologiefonds auch auf Bundesebene Angebote für Unternehmen, welche die Aufnahme von Krediten oder Darlehen erleichtern. Die Kommission für Technologie und Innovation KTI fördert mit einem Trainingsprogramm die Unternehmerinnen und Unternehmer von morgen und begleitet junge Firmengründer mit professionellen Coachings. Der Bundesrat sieht deshalb zum heutigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, ein öffentliches Finanzierungsprogramm zur Unterstützung von Start-ups zu lancieren.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz gehören über alles gesehen zu den besten der Welt. Die Herausforderung liegt darin, die Rahmenbedingungen ständig an die Dynamik der Wirtschaft und der technologischen Entwicklung anzupassen.
Der Bundesrat wird auch in Zukunft weitere Verbesserungen prüfen, damit die Schweiz die Attraktivität für rasch wachsende Unternehmen und Start-ups bewahren kann.
(Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, Bern, 29.03.17, www.wbf.admin.ch)